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Polygonzug
In den meisten Fällen wird in der Praxis kein Histogramm, sondern
ein Polygonzug angefertigt. Er entsteht dadurch, daß man die Intervallmitten
der Histogramm-Rechtecke miteinander durch gerade Linien verbindet.
Prinzipiell sollten Polygonzüge nur zur Veranschaulichung von
stetigen Verteilungen verwendet werden. Histogramme werden für
diskrete Verteilungen benutzt.
Unter stetigen Häufigkeitsverteilungen versteht man solche, bei
denen die Meßwerte jeden beliebigen Wert zwischen zwei Skalenwerten
annehmen können und es lediglich eine Frage der Genauigkeit ist,
mit der sie gemessen wurden.
Bei diskreten Häufigkeitsverteilungen gibt es dagegen zwischen
den Skalenwerten keine Werte. In der Praxis wird man jedoch fast
überall auch für diskrete Verteilungen Polygonzüge verwenden.
Man muß nur davon ausgehen können, daß die Variable prinzipiell
stetig meßbar wäre, wenn nur unsere Meßinstrumente (Fragebögen,
Einschätzskalen) fein genug konstruiert werden könnten, ohne dabei
die Vpn - etwa bei Einschätzleistungen - zu überfordern. Man stellt
dann den Polygonzug auch nicht erst auf dem Umweg über ein Histogramm
her, sondern direkt. Dabei wird diejenige Ordinatenhöhe in den
jeweiligen Skalenwert der Abszisse abgetragen, die der Häufigkeit
dieses Skalenwertes entspricht, und die Punkte miteinander verbindet.
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